Tipps

Was müssen Sie beim Autokauf beachten? Hier einige Tipps und Tricks rund um den Gebrauchtwagen. Bevor Sie einen Gebrauchtwagen kaufen, sollten Sie die folgenden potentiellen Problemzonen unter die Lupe nehmen:

Rost
Besonders die Übergänge der Seitenwände zu den Kotflügeln und der Bereich bei der Batterie sind zu prüfen. Bei neueren Modellen ist, bis auf wenige Ausnahmen, Rost eher selten zu finden.

Schläuche und Manschetten
Prüfen Sie die Schläuche und Gummimanschetten. Poröse Wasserschläuche können ebenso teure Reparaturen nach sich ziehen wie defekte Manschetten oder Schläuche, mit denen Marder ihr Vergnügen hatten. Kalkspuren am Kühler zeigen, dass hier etwas undicht ist.

Ölverlust
Ist der Motorraum blitzeblank, sollten Sie skeptisch sein. Dies sollte nur bei frisch vorgeführten Wagen der Fall sein. Eine Motorwäsche kann Undichtigkeiten verschleiern. Öltropfen unter Motor und Getriebe sind ebenfalls Alarmzeichen und künden einen teuren Werkstattbesuch an. Kühlwasser prüfen: Sind Ölspuren zu erkennen? Oder glitzern am Ölmessstab Spuren von Wasser? Hier ist wohl die Zylinderkopfdichtung defekt.

Scheinwerfer, Lampen und Scheiben
Brennen alle Lampen? Sind die Gläser in Ordnung oder haben sie Risse? Die Gläser dürfen nicht von innen beschlagen sein. Kondenswasser deutet auf undichte Stellen hin. Kontrollieren, ob die vorderen Lampen fest sitzen oder möglicherweise nach einer Kollision an der Halterung angerissen sind. Frontscheibe immer auf Steinschläge und tiefe Kratzer prüfen.

Zahnriemen
Bei allen Modellen, deren Motoren über Zahnriemen verfügen, gilt: Nachweis für den erfolgten Wechsel erbringen lassen: Serviceheft, Reparaturbelege. Werden die vorgeschriebenen Intervalle nicht eingehalten, kann ein gerissener Zahnriemen zu einem kapitalen Motorschaden führen. Der Zahnriemenwechsel ist je nach Modell eine kostspielige Angelegenheit. Grund dafür ist der hohe Arbeitsaufwand. Optimal ist deshalb, wenn mit dem Zahnriemen ebenfalls die Wasserpumpe ersetzt wurde. Bei Modellen mit Steuerketten genau hinhören, ob im Leerlauf Klappergeräusche vom Kettenspanner wahrnehmbar sind.

Stossstangen
Auf Kratzspuren und Risse kontrollieren. Weisen sie Spuren auf, kontrollieren Sie, ob sich darunter ein grösserer Karosserieschaden verbirgt.
Fahrwerk
Die Stossdämpfer auf Undichtigkeit prüfen. Bei der Probefahrt darauf achten, ob beim Befahren von unebenen Strassen Klappergeräusche hörbar oder über das Lenkrad spürbar sind. Falls ja, sind möglicherweise die Querlenkergummis, Spurstange oder die Stossdämpfer defekt.

Bremsen
Bei der Probefahrt darauf achten, ob beim Drücken des Bremspedals keine Vibrationen spürbar sind. Falls möglich, Sichtkontrolle der Dicke der Bremsbeläge vornehmen.

Reifenprofil und Räder
Die Reifen sollten über mindestens 3 mm Profil verfügen, sonst empfiehlt sich ein neuer Satz Pneus. Zudem prüfen, ob die Pneus gleichmässig abgelaufen sind und sich keine Stufen im Profil gebildet haben. Es kann etwas mit der Achseinstellung nicht stimmen. Bekommen Sie zusätzliche Räder, kontrollieren Sie, ob diese zugelassen sind. Es kann sich um einen Vermerk im Fahrzeugausweis handeln, oder es gibt ein entsprechendes Beiblatt dazu. Damit lassen sich die Felgen beim Strassenverkehrsamt eintragen. Spezielle Radschrauben, wie sie bei Alufelgen benötigt werden, müssen im Lieferumfang enthalten sein. Treten beim Fahren mit ca. 110 km/h Vibrationen, spürbar am Lenkrad, auf, müssen die Räder neu ausgewuchtet werden.

Elektronik
Leuchten bei der Probefahrt Kontrolllampen wie z.B. für das ABS, ist im besten Fall nur ein Sensor defekt. Im schlimmsten Fall ist das Steuergerät zu ersetzen. Tritt ein solcher Fehler auf, lassen Sie die Finger von diesem Fahrzeug. Beim Starten des Fahrzeugs sollten diese Anzeigen jedoch kurz aufleuchten.

Innenraum
Riecht es muffig? Das deutet darauf hin, dass der Vorbesitzer Raucher war, einen Hund besass oder dass die Karosserie undicht ist. Unter den Fussmatten den Teppichboden auf Feuchtigkeit prüfen. Den Feueranzünder prüfen, ob er unbenutzt ist. Mief im Auto kann heute behoben werden. Dies schlägt, je nach Verschmutzungsgrad mit +/- Fr. 300.- zu Buche. Verlangen Sie eine entsprechende Reduktion des Kaufpreises und bringen Sie den Wagen in eine professionelle Wagenpflege. Adressen von solchen Firmen erhalten Sie bei Hess Automobile GmbH.

Unfallspuren
Generell kann man sagen, ein seriös reparierter Schaden ist halb so wild. Jedoch müssen die Spalten zwischen den Karosserieteilen gleichmässig verlaufen. Wenn das nicht der Fall ist, kann ein Unfallschaden dahinter stecken. Weiterer Checkpunkt: Schliessen die Türen gut? Bei der Probefahrt auch auf Windgeräusche achten. Gegen das Licht schauen, ob sich Unebenheiten auf der Karosserie spiegeln. Auf diese Weise ist auch zu sehen, ob der Wagen einen Hagelschaden aufweist. Zudem auf Farbunterschiede bei den Übergängen von den Kotflügeln zu den Türen achten. Sich schriftlich bestätigen lassen, dass das Fahrzeug unfallfrei ist.

Schaltung und Getriebe
Die Gänge müssen sich ohne Kratzgeräusche einlegen lassen. Schaltgetriebe zeigen die ersten Ermüdungserscheinungen beim Runterschalten vom 3. in den 2. Gang. Beim Automatengetriebe darauf achten, ob die Gänge sanft schalten. Stellen Sie einen dieser Fehler fest, lassen Sie die Finger von diesem Fahrzeug.
Serviceheft und Abgaswartungsdokument, Tachometer
Das Serviceheft sollte lückenlos geführt worden sein. Ebenso die Abgaswartungen. Anhand dieser beiden Dokumente lässt sich auch der Stand des Tachometers nachvollziehen. Fehlt es oder ist nur ein Duplikat vorhanden, ist Vorsicht geboten. Bestehen Zweifel, erkundigen Sie sich beim Strassenverkehrsamt nach dem Tachostand bei den vergangenen Prüfungen. Die Experten notieren ihn bei dieser Gelegenheit. Haben Sie Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Verkäufers, lassen Sie die Finger von diesem Fahrzeug.

Motorfahrzeugkontrolle (MFK)
Im Fahrzeugausweis nachschauen, wann die letzte MFK durchgeführt wurde. Früher mussten die Fahrzeuge beim Umschreiben auf einen neuen Halter, falls die letzte MFK länger als ein Jahr zurücklag, neu geprüft werden. Die Qualität der modernen Fahrzeuge hat sich stetig verbessert. Dies veranlasste die Strassenverkehrsämter dazu, die Intervalle für Prüfungen zu erhöhen: In Zürich müssen die Fahrzeuge das erste Mal vorgeführt werden, wenn sie 4 Jahre alt sind. Danach zwei Mal nach 3 Jahren bis sie 10 jährig sind. In dieser Zeit zwischen den Prüfungsterminen können die Fahrzeuge ohne Prüfung auf den neuen Halter umgeschrieben werden. NEU seit Mitte 2012: 10 jährige und ältere Fahrzeuge können innerhalb von zwei Jahren nach der letzten MFK umgeschrieben werden, ohne sie neu vorzuführen. ACHTUNG: Die Kantone handhaben nicht immer schweizweit gleich. Erkundigen Sie sich im Strassenverkehrsamt in ihrer Nähe. Hier finden Sie den Link zu den Strassenverkehrsämter der Schweiz: www.stva.ch.

Generell
Wenn Sie vor dem Kauf eines Wagens stehen, verlassen Sie sich auf Ihr Bauchgefühl. Haben Sie Bedenken (wenn auch nur geringe) gegenüber dem Fahrzeug oder der Person, die es verkauft, lassen Sie es bleiben und kaufen Sie wo anders.

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